Slowenischer Vorsitz der Alpenkonvention

Auf der XVII. Alpenkonferenz (27. Oktober 2022) hat Slowenien den Vorsitz der Alpenkonvention für den Zeitraum 2023-2024 von der Schweiz übernommen.

Der Schwerpunkt des Slowenischen Vorsitzes liegt in enger Zusammenarbeit mit den anderen Vertragsparteien, den Beobachtern und dem Ständigen Sekretariat auf der Stärkung des Themas Lebensqualität im Alpenraum.

Während des zweijährigen Vorsitzes wird sich Slowenien auf die drei folgenden Schwerpunktbereiche konzentrieren: Lebensqualität als Hauptthema, Umweltbildung mit Fokus auf den Klimawandel und Biodiversität.

  • Durch Aktivitäten in diesen Themenbereichen wird der Slowenische Vorsitz zu der Umsetzung der drei Prioritäten des neuen Mehrjährigen Arbeitsprogramms der Alpenkonferenz 2023-2030 beitragen: Erhaltung und Wertschätzung alpiner Biodiversität und Ökosysteme, Ergreifen ehrgeiziger Klimaschutzmaßnahmen und Ermöglichung einer guten Lebensqualität für die Menschen in den Alpen.
  • Lebensqualität ist im Rahmen der Alpenkonvention bisher nicht umfassend behandelt worden, obwohl sie sowohl in der Rahmenkonvention als auch in der Deklaration "Bevölkerung und Kultur" angesprochen wird. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, wirtschaftliche Interessen mit den Umweltbedingungen in Einklang zu bringen und die Grundlagen für den Lebensstandard der alpinen Bevölkerung zu sichern. Dazu zählt die Erhaltung der Lebensräume, Lebensqualität und Chancengleichheit für die in den Alpen lebenden Menschen. Slowenien will einen Schritt nach vorne machen und diesem Bereich neue Impulse geben.
  • Pädagogen und Pädagoginnen sind für die Umsetzung der Klimaziele der Alpenkonvention und ihres Klimaaktionsplans 2.0 wichtige Akteure. Slowenien möchte daher die Einbeziehung des Klimawandels in die formale Ausbildung mit Schwerpunkt auf Erlebnislernen in der Natur hervorheben und eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit in diesem Bereich anregen.
  • Die Biodiversität in den Alpen und die Bestrebungen zu diesem Thema sind sowohl auf Ebene der Alpen als auch auf einer breiteren regionalen und globalen Ebene wichtig. Slowenien möchte daher den ursprünglichen Beitrag der Alpenkonvention zu der Umsetzung des globalen Handlungsrahmens für die Biodiversität nach 2020 (Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework) hervorheben.

Im Zusammenhang mit diesen Themen wird die Slowenische Präsidentschaft folgende Aktivitäten leiten oder unterstützen:

  • Die Vorbereitung des 10. Alpenzustandsberichts zur Lebensqualität, der von der XVIII. Alpenkonferenz verabschiedet werden soll. In Zusammenarbeit mit den Vertragsparteien, den Beobachtern, den thematischen Arbeitsgremien und Interessensgruppen wird eine umfassende Bestandsaufnahme erstellt, die sich auf die Ergebnisse des neunten Alpenzustandsberichts über Alpenstädte stützt. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden als Leitfaden für weitere Aktivitäten im Rahmen der Umsetzung desMehrjährigen Arbeitsprogramms 2023-2030 in diesem Schwerpunktbereich dienen.
  • Das alpenweite Netzwerk der Bergsteigerdörfertrifft sich 2024 in Slowenien zu seiner Jahrestagung zu dem Thema Kulturerbe. Durch die Bewahrung des materiellen und immateriellen Kulturerbes sind die Bergsteigerdörfer bestrebt sowohl das touristische Angebot als auch die mit der Zugehörigkeit zum Alpenraum verbundene lokale Identitäten und die Lebensqualität der Bevölkerung zu stärken. Die Ausstellung „Constructive Alps“, die sechste Wanderausstellung über nachhaltiges Sanieren und Bauen, wird ebenfalls auf diese Aspekte aufmerksam machen.
  • In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 wird eine Konferenz über Umweltbildung mit dem Schwerpunkt Klimawandel organisiert werden. Slowenien möchte das Erlebnislernen in der Natur als Teil des formalen Ausbildungsprozesses und als Möglichkeit zur Änderung des derzeitigen Verhaltens und des Verhaltens künftiger Generationen in Bezug auf den Klimawandel hervorheben.
  • Im Rahmen des Themas Klimawandel und Jugendaktivitäten unterstützt Slowenien das Projekt YOALIN, das junge Menschen für nachhaltige Formen des Reisens sensibilisiert und zu den Zielen der Dekarbonisierung des Verkehrs in den Alpen beiträgt, wie dies auch in der Vereinbarung der Simplon-Allianz vorgesehen ist.
  • In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wird eine Konferenz zu dem Thema Biodiversität organisiert werden, wobei der Schwerpunkt auf den Beiträgen der Alpenkonvention zu der Umsetzung des globalen Handlungsrahmens für die Biodiversität nach 2020 liegt. Der beabsichtigte thematische Schwerpunkt liegt auf den Schlüsselelementen der Natur- und Kulturlandschaften für Biodiversität, insbesondere in Hinblick auf die Verbesserung der ökologischen Vernetzung und die Wiederherstellung von Ökosystemen.
  • Biodiversität, Natur und ihre Rolle für die Lebensqualität werden wahrscheinlich das Thema der Auszeichnung für junge AkademikerInnen (Young Academics Award) sein, die von der Slowenischen Präsidentschaft in Zusammenarbeit mit ISCAR unterstützt wird.

Periode Vorsitz Alpenkonferenz
2021-2022 Schweiz Brig
2019-2020 Frankreich virtuell
2016-2019 Österreich Innsbruck
2015-2016 Deutschland Grassau
2013-2014 Italien Turin
2011-2012 Schweiz Poschiavo
2009-2011 Slowenien Brdo
2007-2008 Frankreich Evian (March 2009)
2005-2006 Österreich Alpbach
2003-2004 Deutschland Garmisch-Partenkirchen
2001-2002 Italien Meran
1999-2000 Schweiz Luzern
1996-1998 Slowenien Bled
1995-1996 Slowenien Brdo
1991-1994 Frankreich Chambery
1989-1991 Österreich Salzburg

 

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