Schweizer Vorsitz der Alpenkonvention

An der XVI. Alpenkonferenz vom 10. Dezember 2020 hat die Schweiz den Vorsitz der Alpenkonvention für die Jahre 2021-2022 von Frankreich übernommen.

Gemeinsam mit den anderen Alpenstaaten, dem Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention und den Beobachtern treibt die Schweiz den Klimaschutz und die Klimaanpassung im Alpenraum voran.

Für den zweijährigen Vorsitz hat die Schweiz drei Schwerpunktthemen gewählt: Klima als roter Faden, nachhaltiger Verkehr und Alpenstädte.

  • Mit dem Alpinen Klimazielsystem 2050 und dem Klimaaktionsplan 2.0 hat sich die Alpenkonvention klimaneutrale und klimaresiliente Alpen 2050 zum Ziel gesetzt. Die Schweiz will zur Erreichung dieses Ziels beitragen und sieht dafür verschiedene Projekte vor.
  • Die Mobilität und die Ansprüche an die Kapazität der Verkehrsnetze sind in den Alpen hoch. Zugleich sind die Alpen ein hochsensibler Naturraum. Um die Belastung für die Umwelt so gering wie möglich zu halten, setzt sich die Schweiz dafür ein, den Verkehr ressourcenschonender zu gestalten und das Bewusstsein für die naturräumlichen Besonderheiten der Alpen zu erhöhen.
  • Schliesslich will die Schweiz in den urbanen Gebieten der Alpen neue Impulse setzen, indem sie ökologische und soziale Fragen thematisiert. Die Schweiz wird nachhaltiges Bauen und Sanieren in den Alpen fördern und zeigen, dass sich Alpenstädte durch raumplanerische Maßnahmen an den Klimawandel anpassen können.

DER FÜNF-PUNKTE-PLAN: Projekte und Veranstaltungen

Im Rahmen der drei Schwerpunktthemen setzt die Schweiz während ihres Vorsitzes 2021-2022 einen Fünf-Punkte-Plan um: Velotourismus, die "Klimastunde", nachhaltiges Bauen und Sanieren in den Alpen, Alpenstädte und die Verlagerungspolitik.

Zwischen 2021 und 2022 soll eine Reihe von Veranstaltungen und Projekten stattfinden, die die Akteure des Alpenraums zusammenbringen. Die aktive Einbeziehung junger Menschen in die verschiedenen Projekte ist ein grundlegendes Element für den Schweizer Vorsitz.

  1. Velotourismus: Die erste Veranstaltung fand am 22. April 2021 mit der internationalen Konferenz "MoVe the Alps" statt. Während der Konferenz diskutierten die Teilnehmer, wie man einen nachhaltigen und klimafreundlichen Velotourismus im Alpenraum fördern kann. Im Sommer 2021 findet eine neue Ausgabe von YOALIN statt, bei der die nachhaltige Mobilität mit dem Fahrrad, der Bahn und zu Fuß eine zentrale Rolle spielen wird.
  2. Klimastunde: Am 5. Juni 2021, dem Weltumwelttag, initiirte die Schweiz die Klimastunde. Mit dezentralen Veranstaltung soll die Vielfalt an kleinen und großen Klimaaktionen im Alpenraum aufgezeigt werden. 
  3. Nachhaltiges Bauen und Sanieren in den Alpen: Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des Architekturpreises Constructive Alps fand am 10. Juni 2021 eine Konferenz zu diesem Thema statt.
  4. Alpenstädte: Der 9. Alpenzustandsbericht wird sich mit den Alpenstädten beschäftigen. Erstmals werden städtische alpine Räume beleuchtet und ihre klimatischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen gemeinsam untersucht und diskutiert. Gemeinsam mit Alpenstädten und weiteren Partnern lanciert die Schweiz ausserdem das Projekt "Climate Action in Alpine Towns", das Klimamassnahmen zusammen mit der Bevölkerung fördert. Am 18. Juni 2021 fand ein Peer-Learning-Workshop zum Thema Klimaschutz in Alpenstädten statt.
  5. Verlagerungspolitik: Der Schweizer Vorsitz will die Koordination zwischen den Alpenstaaten in den Bereichen Transitverkehr und Verkehrsverlagerung stärken, die eine wesentliche Säule für eine nachhaltige Verkehrspolitik ist. Es soll ein Forum für die Diskussion von Klima- und Verkehrszielen zwischen den Staaten geschaffen werden.

Die Schweiz leitet auch die partizipative Erarbeitung des neuen Mehrjährigen Arbeitsprogramms der Alpenkonvention für 2023-2030.

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