Ortswechsel

 

Die alte Glockner-Biwakschachtel stand einst auf einer Seehöhe von 3.205 m, am Glocknerwandkamp des Großglockners.

Am höchsten Berg Österreichs bot sie Bergsteiger:innen Zuflucht, wenn die Kräfte schwanden, die Nacht einbrach oder ein Wetterumschwung drohte.

An guten Tagen fanden dort gleichzeitig bis zu 12 Personen Schutz – war das noch gemütlich oder nur mehr überlebensnotwendig? Jedenfalls wertvoller als jedes Fünf-Sterne-Hotel.  

Das alte Glockner-Biwak an seinem ursprünglichen Standort, darüber die nächste Generation von Biwakschachtel, im Hintergrund der Glocknerkees.

Kannst Du dir vorstellen, dass im Innern 12 Personen nächtigten? Im Biwak rückt man eng zusammen, die Gegebenheiten sind speziell.

Was macht ein Biwak so besonders? Es ist Allgemeingut, gehört allen und zugleich niemandem. Das setzt voraus, dass sich einer kümmert, dass sich alle kümmern. Und das taten Alpinist:innen über 60 Jahre hinweg. Errichtet im Juli 1958 vom Kärntner Bergrettungsdienst in Zusammenarbeit mit den Alpenvereinssektionen Villach und Klagenfurt stand das Biwak zu „Nutz und Wohl“ aller Berggeher:innen, welche die Glockner-Nordanstiege schätzten. Bis es 2020 doch in die Jahre gekommen war. Wind, Wetter und die extreme Höhenlage hatten dem Glockner-Biwak in einer Weise zugesetzt, die eine Neuerrichtung erforderte. So entschied der Österreichische Alpenverein das geschichtsträchtige Biwak durch eine neue Biwakschachtel zu ersetzen.

Wir alle müssen uns kümmern – auch um ein gutes Leben in den Alpen

Und die Alpen? Die sind das „Biwak im Großen“, für uns alle. Auch sie versprechen Schutz, Erholung und Begegnung. Sie geben uns ein Zuhause, einen Ort des Lebens. Die Alpen sind ein Lebensraum, den wir nutzen, ein Kultur- und Wirtschaftsraum, den wir gestalten. Ein Naturraum, auf den wir gemeinsam achtgeben müssen. Doch was brauchen wir, um diesen Raum nachhaltig lebenswert zu erhalten und zu gestalten?

Ein Schutzraum im Tal? Die Wunderkammer Alpen als Symbol

Der Schutzraum Biwak kommt vom Berg ins Tal und wird hier ein symbolischer Schutzraum für die Alpen. Das Biwak ist ein Transformationsraum, in dem Ideen entstehen und weitergedacht werden können. Alles ist miteinander verbunden.

  • Wie in einem Wimmelbild und in der Natur, ist in der Wunderkammer Biwak vieles nicht auf den ersten Blick sichtbar. Wer hat zum Beispiel die drei Murmeltiere gefunden, die sich in der Nähe der Almhütte verstecken und den Musiker:innen lauschen?
  • Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, was Maisfelder, Apfelplantagen, Lavendelfelder und andere Monokulturen, Hybriden und genveränderte Züchtungen mit dem Boden machen und wie sie die Insekten und die Menschen, die in ihrer Nähe leben, beeinflussen?
  • Wie fühlt sich das Schneehuhn, das neben einer Skihütte mit Après Ski Sound lebt?

Lausche dem Bienensummen, höre den Vögeln beim Zwitschern zu. Unterscheide das Rauschen eines Wasserfalls, das einer Quelle und das eines Bachs. Ruf das Gletschertelefon an.

Es gibt nicht die eine Sicht auf die Alpen, nicht die eine Erfahrung, sondern verschiedene Blickwinkel, die von unseren individuellen Lebensbedingungen geprägt sind

Was gehört für Dich zu einem guten Leben in den Alpen?

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Höre den Menschen zu, deren Stimmen im Biwak zu erkennen sind

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