Die 81. Sitzung des Ständigen Ausschusses in Rom

Die Alpenländer und Beobachterorganisationen kamen am 26. März 2025 in Rom zur ersten Sitzung des Ständigen Ausschusses unter dem neuen Italienischen Vorsitz der Alpenkonvention zusammen.

Das Treffen wurde vom Schweizer Institut ausgerichtet und vom Schweizer Botschafter in Italien, S.E. Roberto Balzaretti, und dem Generaldirektor für europäische, internationale Angelegenheiten und nachhaltige Finanzen (AEIF) im Italienischen Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit, Alessandro Guerri, eröffnet.

Die Delegationen wurden über die aktuellen Aktivitäten des Italienischen Vorsitzes in den ersten Wochen sowie über bevorstehende Veranstaltungen und die nächsten Schritte informiert. Dazu gehörte ein Überblick über die bisherigen Fortschritte beim Elften Alpenzustandsbericht über Alpengletscher, Permafrost und den Wasserkreislauf, den der Vorsitzende der Ad-hoc-Arbeitsgruppe Raffaele Rocco (Autonome Region Aostatal) im Hinblick auf die erste Sitzung am 5. und 6. März in Bozen gab. Die mögliche Ausrichtung des Berichts zwischen natur- und sozialwissenschaftlichen Analysen, Konfliktlösungsansätzen und politischen Empfehlungen wurde diskutiert.

Aufbauend auf der Arbeit des scheidenden Slowenischen Vorsitzes ist ein weiteres wichtiges Ziel Italiens die Ausarbeitung des Aktionsplans für die biologische Vielfalt in den Alpen, der vom Alpinen Biodiversitätsbeirat unter dem Vorsitz Italiens entwickelt wird. Der Aktionsplan soll Maßnahmen (sowohl sektoral als auch bereichsübergreifend) festlegen, um die vorrangigen Ziele für die biologische Vielfalt in den Alpen bis 2030 zu erreichen, die mit den globalen Biodiversitätszielen (Global Biodiversity Framework) abgestimmt sind. Es wurde betont, wie wichtig es ist, Synergien mit der Umsetzung der neuen EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur in den Alpinen und grenzüberschreitenden Gebieten zu gewährleisten.

Auf der Tagesordnung der Sitzung des Ständigen Ausschusses stand auch ein Austausch über lokale Klimaanpassungsmaßnahmen. Maßnahmen auf lokaler Ebene sind für die Bewältigung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung, doch fehlt es den Gemeinden oft an Wissen, Instrumenten und Ressourcen. Der Vorsitz beabsichtigt daher, Beispiele für gute Praktiken zu sammeln und diese alpenweit auszutauschen, wobei auch der Alpine Klimabeirat und PLANALP einbezogen werden sollen.


Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Raumplanung und nachhaltige Entwicklung der Alpenkonvention präsentierte die Ergebnisse des ESPON-Projekts „Interface Territories across the Alpine region (InTerAlp)“. Das Projekt zeigte auf, dass die Gebiete am Rande der Alpen durch starke Kontraste zwischen Gebirge und Flachland gekennzeichnet sind, und untersuchte die besonderen Herausforderungen, denen sich diese Gebiete stellen müssen, sowie die politischen Implikationen für deren Bewältigung.

Der letzte Tagesordnungspunkt des Ständigen Ausschusses war die Alpine Kultur, eine weitere Priorität des Italienischen Vorsitzes. Italien möchte seine Amtszeit nutzen, um den Beitrag der Alpinen Kultur, insbesondere des immateriellen Kulturerbes, zum sozialen Zusammenhalt und zum Wohlbefinden der Bergbevölkerung zu erforschen. Zu diesem Zweck hat es eine freiwillige Task Force eingerichtet, die sich weiter mit dem Thema befassen und konkrete Initiativen fördern soll.

Abgerundet wurde die Sitzung des Ständigen Ausschusses mit einer Besichtigung der Villa Maraini, in der das Schweizer Institut untergebracht ist und die einen beeindruckenden Panoramablick auf Rom bietet.

#Institutionale Neuigkeiten#Neuigkeiten von Vertragsparteien, Beobachtern & Partnern
X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.