Der Klimawandel verändert die Alpengletscher und ihre Ökosysteme und hat erhebliche Auswirkungen auf die Wasserressourcen, die geologische Stabilität und die Biodiversität. Am 24. Juni trafen sich Fachleute und Interessenvertreter in Grenoble (Frankreich), um diese Themen im Rahmen eines Workshops zum Thema „Alpengletscher im Klimawandel: Auswirkungen, Herausforderungen und Lösungen“ zu diskutieren. Sie untersuchten die Mechanismen hinter diesen Veränderungen und befassten sich mit möglichen Anpassungsstrategien.
Vergletscherte Gebiete reagieren besonders empfindlich auf Klimaveränderungen, die zu kaskadenartigen Auswirkungen führen. Auf regionaler und lokaler Ebene trägt das Schmelzwasser der Gletscher wesentlich zu den Flussläufen bei und beeinflusst diese. Zu den wichtigsten Folgen des Gletscherrückgangs und des Auftauens von Permafrostböden gehören eine geringere Stabilität von Hängen und Felswänden, der Verlust von Lebensräumen für hochspezialisierte Arten und Veränderungen der saisonalen Abschmelzmuster, die das Risiko von Wasserknappheit erhöhen können, wovon viele Menschen und Wirtschaftstätigkeiten (z. B. Landwirtschaft und Wasserkraftnutzung) betroffen sind.



Der Workshop befasste sich mit den Veränderungen von Gletschern und Permafrostböden und deren Kaskadeneffekten. Der Hauptvortrag wurde von Valter Maggi von der Universität Mailand zum Thema „Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Alpengletscher“ gehalten. Vier Sitzungen befassten sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf vergletscherte Gebiete, mit der Frage, wie man erhöhte Risiken antizipieren und sich an sie anpassen kann, den Möglichkeiten eines nachhaltigen territorialen Wandels, und mit dem Potenzial, das sich aus postglazialen Ökosystemen für die Alpine Biodiversität ergibt.
Die Diskussionen brachten Fachbeiträge für die laufenden Arbeiten am Elften Alpenzustandsbericht sowie Anregungen für die Ausarbeitung des Aktionsplans für die Alpine Biodiversität im Hinblick auf postglaziale Ökosysteme, die sich als potenzielle neue Biodiversitäts-Hotspots auf den von den verschwindenden Gletschern freigewordenen Flächen abzeichnen.