Wie können wir die Herausforderungen angehen, denen Gebirge weltweit gegenüberstehen? Welche Rahmenbedingungen existieren, um den Austausch bewährter Verfahren zu erleichtern? Diese und weitere Fragen waren der Fokus der von der Alpenkonvention geleiteten Session bei der International Mountain Conference in Innsbruck (Österreich) am 17. September.
Durch das Zusammenbringen von Stimmen aus verschiedenen Gebirgsregionen und internationalen Organisation aus aller Welt befasste sich der Workshop mit der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik in der regionalen Governance von Bergregionen.



Neun Präsentationen konzentrierten sich auf die Rolle der Wissenschaft und Forschung darin, uns dabei zu helfen, die komplexen Zusammenhänge von Umwelteinflüssen in Bergökosystemen zu verstehen, Entscheidungsprozesse zu unterstützen und bewährte Verfahren auszutauschen. Einblicke kamen von Referierenden, die sowohl aus der Forschung als auch aus der Politik kamen und viele der größten Gebirgsketten unseres Planeten abdeckten:
- UNEP – Sekretariat der Karpatenkonvention: Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik im Rahmen der Karpatenkonvention
- Anden Berginitiative: Wissensmanagement und wissenschaftlich-politischer Dialog für eine effektive Bergpolitik
- CIPRA International: Erfassung von Governancesystemen für Alpine Biodiversität
- UNEP – Kaukasus-Netzwerk für nachhaltige Entwicklung in Bergregionen: Zweite Ausgabe des Kaukasus-Umweltberichts (Caucasus Environment Outlook)
- ISCAR: ISCAR und seine Rolle im Alpinen Regierungssystem
- Alpenkonvention: Die wissenschaftlich-politische Schnittstelle im Rahmen, den Protokollen und den aktuellen Prozessen der Alpenkonvention
- Mountain Research Initiative: Räumliche Umsetzung internationaler und multilateraler Umweltabkommen in den Gebirgen weltweit
- Universität Graz: Von einer spendenorientierten zu einer regionalwissenschaftlich geleiteten Politik – Erfahrungen von einem Bottom-up-Ansatz im Hochgebirge Asiens
- ARCOS Netzwerk: Integration von Wissenschaft und Politik: Erkenntnisse aus der Arbeit von ARCOS‘ in den Bergen Afrikas (Online-Präsentation)
Die zweite Hälfte des Workshops bestand aus einer offenen Diskussion über die aktuelle und zukünftige Rolle der Wissenschaft in regionalen Governance-Prozessen und über das Verständnis der Forschungsbedürfnisse von Entscheidungstragenden. Des Weiteren wurden die Vorteile interregionalen Austauschs erkundet. Die Diskussionsteilnehmenden zeigten unterschiedliche regionale und internationale Perspektiven, aber ein gemeinsamer Nenner war die Bedeutung aktueller Informationen und wissenschaftlicher Erkenntnisse für eine effektive Entscheidungsfindung. Mehrere Referierende erwähnten auch die Notwendigkeit einer strengen Überwachung und Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern.



Die Alpenkonvention nutze zudem die von der Konferenz angebotenen Networking-Möglichkeiten, indem sie verschiedene Publikationen und Infomaterial an einem Stand im Konferenzzentrum ausstellte. Es war eine Freude, sich mit so vielen Menschen der Bergforschungsgemeinschaft aus aller Welt auszutauschen!
Neben dem vielseitigen Programm der International Mountain Conference (14.-18. September) bot die Präsenz zahlreicher internationaler Partner der Alpenkonvention und Vertretender anderer Gebirgsregionen eine seltene Gelegenheit für bilaterale Treffen in Innsbruck und im Büro des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention. Dies waren neben den vielen Mitveranstaltenden und Referierenden des Workshops, das Sekretariat der FAO Bergpartnerschaft, die University of the Free State (Südafrika), GLOMOS und das Global Mountain Biodiversity Assessment. Diese Treffen ermöglichten es, die jüngsten Entwicklungen in der globalen Berggemeinschaft zu diskutieren und die bereits enge Zusammenarbeit zwischen Bergregionen weltweit zu stärken, wodurch ihre gemeinsame Stimme auf der globalen Bühne bekräftigt wurde.


